Campfire Cooking in Another World with My Absurd Skill - Review
REVIEWANIME


5 Uhr morgens, Ich steh auf, mach mich fertig, lese etwas in einem Buch, und fahre um 6 Uhr los. Aus Langeweile mache ich diesen Anime an und höre nur: „Sich ständig wiederholende Aufgaben…. Ich will mich erfrischt fühlen und die Zukunft schmecken“. Das motiviert mich direkt, alles hinzuschmeißen und als Tarzan auf Wish bestellt in unserem nächstgelegenen Wald zu laufen ein neues Leben zu beginnen. Spaß beiseite, denn dieser Anime allein schafft es mich von diesem Gedanken abzubringen.
Der Anime wurde von der gleichnamigen Light Novel adaptiert, welche aus der Feder von Ren Eguchi stammt. Das Studio hinter dem Anime ist wie bei vielen anderen momentan auch, MAPPA. Hierzulande wurde der Anime von Crunchyroll gepublished. In Japan wurde er vom 10.01.2023 bis zum 28.03.2023 ausgestrahlt. Kurz darauf dürften auch wie in den Genuss dieses Werkes kommen.
© Ren Eguchi, OVERLAP/MAPPA/Tondemo Skill


Die Story ist leicht erklärt: Protagonist Mukouda, welcher in der realen Welt ein Angestellter ist, wird durch einen Zauber mit drei weiteren (jugendlichen) Personen in eine mittelalterliche Fantasywelt heraufbeschwört. Dort angekommen erfährt er seine neue Fähigkeit: Online-Supermarkt. OMG KRANK! Und eine beinahe unendliche Itembox gab's extra dazu. Bei solch abartig starken Fähigkeiten entschließt sich Mukouda zur einzig richtigen Möglichkeit: Gehen. Anstatt die Gegner mit Klopapier zu bewerfen, sucht er lieber das Weite. Mit Schweigegeld ausgestattet macht er sich auf ins Nachbarland. Zusammen mit anderen legt er eine Pause ein und kocht sich etwas mithilfe seiner Fähigkeit. Diese riecht so gut, dass es die legendäre Kreatur Fenrir anlockt, welche einen Vertrag "anbietet": Er wird gefüttert und kümmert sich um den Schutz Mukouda (Wobei es hauptsächlich um ersteres geht). Mukouda nimmt an. Ab da erkunden beide die Welt, helfen den Menschen und nehmen dabei jede Menge leckere Mahlzeiten ein. Und sie treffen auf Sui. Ganz wichtig.
Die Story ist bei weitem keine sehr lange durchdachte und mit Plottwists vollgestopft. Aber genau deswegen passt sie wie angegossen auf das Setting, die Stimmung und die Charaktere. Wir erleben zwar ab und zu spannende Momente, aber diese sind und sollen nicht das Hauptmerkmal der Serie sein. Es geht sich um eine locker angenehme und fröhliche Stimmung, die eine starke Kampffähigkeit oder eine Kriegsdurchzogene Story kaputt gemacht hätte. Stattdessen begeben wir uns mit unseren neuen Freunden auf ein gemütliches Abenteuer. Das Augenmerk liegt ganz klar auf der Atmosphäre und dem Kochen. Die vielen verschiedenen Gerichte werden in jeder Folge ruhig und ausführlich gezeigt und erklärt, was mich teilweise an ein Tutorial erinnert hat. Und zwar eines von denen, die einem beim Schauen das Wasser aus dem Mund laufen lassen.
Worum geht's?
© Ren Eguchi, OVERLAP/MAPPA/Tondemo Skill


Mukouda
Mukouda ist ein friedlicher, ruhiger Angestellter, der in einer anderen Welt seine Kochkünste unter Beweis stellen kann. Durch seinen vertrauten Fel (dem Fenrir) gelangt er nicht nur an die ersehntesten Fleischsorten, sondern an eine Menge Kohle. Diese verprasst er aber nicht (außer für eine Badewanne), sondern geht sehr bescheiden damit um. Trotz seines legendären Begleiters ist er ziemlich ängstlich und geht Konflikten mit Monstern so weit wie möglich aus dem Weg.
Die Charaktere
© Ren Eguchi, OVERLAP/MAPPA/Tondemo Skill
Fel
Fel ist ein legendärer Fenrir. Neben seiner gewaltigen Kampfkraft, die kaum ein Wesen in dieser Welt ebenbürtig ist, ist er ein richtiges Schleckermaul und Genießer. Jedes der von Mukouda gekochten Mahlzeiten verschlingt er mit dem größten Vergnügen und einer Hingabe, die Ich bei meinem Hund mehr als nur vermisse. Achja, ihn als Hund zu bezeichnen kratzt an seinem sehr hohen Ego. Eitelkeit ist ebenfalls ein großer Teil seines Charakters, was angesichts seiner Macht aber auch kein Wunder ist. Sein gesamtes Konzept passt gut in den Anime. Die Beziehung zu Mukouda entstand durch seinen Hunger und wuchs mit dem Charakter immer mehr zu einem Freundlichen und Hilfsbereiten Band. Beide reden offen auf Augenhöhe, was Mukouda sich anfangs einfach herausgenommen hat. Fel selbst gefällt mir als Charakter, weil es zu seinem Profil als legendäre Bestie passt, ohne dabei zu sehr darauf zu pochen.


© Ren Eguchi, OVERLAP/MAPPA/Tondemo Skill
Sui
Und dann kommt der wohl süßeste Schleim im ganzen Anime Universum: Sui (nicht SIUUUU). Gefunden als ein gerade einmal paar Tage alter Schleim, wird er von beiden mit auf die Reise genommen, wo er sich prächtig entwickelt. Er ist wie ein kleines Baby, was mit Steroiden und Säurepistolen ausgestattet ist. Jedes Mal, wenn er spricht, geht einem das Herz auf. Allein seine Pew Pews sind so süß, dass ich nicht anders kann als zu lächeln. Es macht einen einfach glücklich, diese kleine unschuldige Kreatur zu sehen, wie sie Abenteuer erlebt und die Welt entdeckt.


© Ren Eguchi, OVERLAP/MAPPA/Tondemo Skill


Die Animationen von Mappa sind exzellent gelungen. Dabei sieht nicht nur das Essen sooo lecker aus, dass einem wie dem Fenrir das Wasser aus dem Mund fließt. Aber das hört bei der farbenfrohen und intensiv gestalteten Landschaft auch nicht mehr auf. Ich habe noch nicht viele Anime gesehen, dessen Farben so mächtig und präsent waren. Einfach schön mit anzusehen. Die Landschaft ist einfach atemberaubend gezeichnet. Ich verliere mich jedes Mal in diese Frohe Welt und bin enttäuscht, wenn ich nach draußen in die graue Realität schaue. Und auch die Charaktere, die zwar nicht ganz an die Landschaft oder das Essen herankommen, sind dennoch nett gezeichnet und passen sehr gut in die Szenerie. Was mir allerdings aufgefallen ist: In den Szenen, wo sie die leckersten Speisen verköstigen, sehen sie aus wie Pokemon im Pokecamp, die unsere mickrigen Kochkünste mit unvorstellbaren Schauspielkünsten überspielen.
Animation
© Ren Eguchi, OVERLAP/MAPPA/Tondemo Skill


© Ren Eguchi, OVERLAP/MAPPA/Tondemo Skill




© Ren Eguchi, OVERLAP/MAPPA/Tondemo Skill
© Ren Eguchi, OVERLAP/MAPPA/Tondemo Skill
Die gesamte Musik im Anime ist passend und rundet ihn perfekt ab. Aber besonders das Intro bzw die Musik ist echt geil gemacht. Visuell finde ich das Intro gut gelungen, aber enthält viel wirr warr. Was das Intro aber richtig gut macht ist das Theme. Das wurde von Van de Shop geschrieben und heißt 「贅沢な匙」 „A luxurious spoon“. Denn auch das ist irgendwie voll random im Text. Alles ist irgendwie ohne Zusammenhang geschrieben. Besonders gecached haben mich allerdings die ersten 1-3 Zeilen. Ich habe noch nie so gut zu einem Introtext relaten können wie bei diesem. Zusätzlich zu diesem Chaos werden die Abenteuer aus den ersten Folgen gezeigt. Man könnte meinen, sie hätten Relevanz. Aber weit gefehlt, Sie kommen in dieser Staffel nie wieder vor. Ich hoffe ihr habt keinen von ihnen als Favoriten gehabt.
Das Ending „Happy go Journey“, geschrieben von Yuma Uchida, ist auch ganz nett. Visuell wurde auf eine Wasserfarbenoptik gesetzt, was einem einen gemütlichen Vibe gibt. Es betont noch einmal die Gemütlichkeit des Anime, in dem es nicht ums Kämpfen geht.
Musik/Opening/Ending
Fazit
Alles in allem kann man Mappa hier nur loben. Die Geschichte ist nicht die stärkste in Sachen Tiefe. Aber das muss Sie nicht um zu glänzen. Nicht nur das glänzt, sondern auch die Sabber, die meinem Mund beim Anblick der leckersten Gerichte entflieht. Einfach göttlich, mit welcher Leichtigkeit Mappa es schafft meinen Magen neidisch zu machen. On top kommen dann noch die Charaktere, die das gesamte Setting und die Story perfekt abrunden.
Empfehlung?
Definitiv. Jeder kommt hier auf seine Kosten. Wer einen entspannten Anime für den gemütlichen Abend sucht, hat ihn hiermit gefunden.
Falls du jetzt Lust bekommen hast, den Anime zu schauen, kannst du das bei Crunchyroll machen!